[München, 07.03.2010]
Eine Absichtserklärung für das Joint-Venture von SIEMENS und und dem russischen Lokomotiven-Hersteller OJSC SINARA war bereits im vergangenen Mai unterzeichnet worden. Nun wurde bekannt, dass die Verhandlungen zwischen den Joint-Venture-Partnern über eine enge Kooperation sollen in den nächsten Monaten abgeschlossen werden sollen.
In dieser Woche wird bei der EU-Kommission ein Antrag auf ein vereinfachtes Kartellverfahren gestellt. Bei dem neuen Unternehmen hält SIEMENS 49 Prozent und OSJC SINARA 51 Prozent der Geschäftsanteile.
Das Gemeinschaftsunternehmen könnte bereits im Sommer 2010 seine Arbeit aufnehmen. Die Eigentümer dürften Siemens zufolge angesichts der Projektgröße zwischen 150 und 200 Millionen Euro in das neue Unternehmen investieren, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet.
Für Siemens ist das ein weiteres wichtiges Element der Internationalisierungsstrategie für die Bahntechnik-Sparte. Vom Engagement im russischen Markt dürfte ein großer Wachstumsschub für den Konzern ausgehen. In dem Werk in der Nähe von Jekaterinburg sollen 100 Lokomotiven pro Jahr für den russischen Markt gefertigt werden.
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Dem Joint-Venture mit OJSC SINARA war im Jahr 2008 die Lieferung von acht Hochgeschwindigkeitszügen Velaro vorausgegangen (Auftragswert rd. 600 Millionen Euro). 2009 wurden 200 Schlafwagen für die RZB (im Auftragsvolumen von 320 Millionen Euro) geordert. Im Dezember 2009 wurden 54 Regionalzüge bestellt, die bis zu den Olympischen Winterspielen 2014 Sotchi geliefert werden sollen (Gesamtsumme rd. 580 Millionen Euro).
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Der Bahnmarkt in Russland:
Die russische Bahn will in den nächsten 20 Jahren rund 400 Milliarden Euro in die Modernisierung und den Ausbau der Bahntechnik investieren – insbesondere sollen neue, leistungsstarke Lokomotiven angeschafft werden. Russland hat das längste Streckennetz in Europa.
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